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Amina Krami - Interview & Kuratierung

Der Österreichische Kurzfilmpreis ging an DER BADEANZUG von Amina Krami, einen feinfühligen Coming-of-Age-Film, der einen scheinbar alltäglichen Moment als Wendepunkt sichtbar macht: den ersten zarten Aufbruch eines Mädchens in eine komplexere Welt, zwischen unbeschwertem Spiel und wachsendem Selbstbewusstsein. Aminas Film ist mit der Auszeichnung für die Oscars qualifiziert. Mit uns hat die Regisseurin über den Film gesprochen und außerdem ein Programm mit ihren Lieblingsfilmen aus dem KINO VOD CLUB zusammengestellt.

 

Anlässlich der Vienna Shorts EXTENDED-Ausgabe hat Amina uns ein Interview gegeben und ihre Lieblingsfilme aus dem KINO VOD CLUB vorgestellt. HIER geht es direkt zum Film und HIER zu Amina Kramis persönlichen Filmempfehlungen aus dem KINO VOD CLUB am Ende des Beitrags.


In DER BADEANZUG erzählst du die „ersten zaghaften Schritte eines Mädchens ins Jugendalter“. Mit der Drehbuchautorin Nola Anwar hast du bereits des Öfteren zusammengearbeitet, beispielsweise in tell me something nice. Wie seid ihr zu dieser Geschichte gekommen und was hat dich dazu bewegt, sie zu erzählen?

Nolas und meine Freundschaft begann vor 10 Jahren. Damals arbeiteten wir gemeinsam an unserer ersten Filmübung auf 16 mm. Seither gibt es eigentlich kein privates Gespräch ohne mindestens eine Filmidee. Das ist sowohl Fluch als auch Segen. Vor einem Jahr erzählte mir Nola vom ersten Badeanzug und dem Gefühl, das der Badeanzug auslöste. Ich selber hatte einen ganz anderen, aber ebenso wichtigen Moment in meinem Leben und mittlerweile nach vielen Gesprächen mit weiblich sozialisierten Menschen traue ich mich zu sagen, dass jede:r einen „Badeanzug-Moment“ im eigenen Leben hat. Der Moment, in dem die Utopie des Gleichseins zerbricht, egal ob man schon dringend darauf wartet oder noch garnicht dafür bereit ist. Mich berührt besonders an dem Moment, dass die Mutter aus einem Schutzbedürfnis heraus eine Scham für den weiblich gelesenen Körper an ihr Kind weitergibt und der Kinderkörper im gleichen Zug von Erwachsenen sexualisiert wird. Ein Paradox, das sich nicht einfach lösen lässt und auf das der Film nur hinweisen kann. Die Sorge um den eignen Körper und die Scham, die auf dem weiblich gelesenen Körper ab diesem Moment haftet, lässt sich den Rest des Lebens nicht so einfach abschütteln. Dieses Selbstbewusstsein für den eigenen prekären Körper hat Einfluss auf die Haltung mit der weiblich sozialisierte Menschen durch die Welt gehen und auf die Möglichkeitsräume die sie sich selbst zugestehen. Meine männlich sozialisierten Freunde haben teilweise noch nie infrage gestellt, ob sie den direkten Weg durch den gruseligen Park nehmen oder zwei Stunden außen herum wandern, um an ihr Ziel zu kommen. Wie absurd, dass es nicht für alle die Freiheit zu geben scheint, direkte Wege zum Ziel nehmen zu können, egal wie man gekleidet ist.

„Wann ist dir dein (soziales) Geschlecht zum ersten Mal aufgefallen?“ ist eine Frage, die in der Gendertheorie sehr relevant ist und einem bei deinem Film direkt in den Sinn kommt. War das für dich auch ein Ausgangspunkt?

Die Frage trifft genau den Kern des Films. Ich würde sagen, wenn es nicht Ausgangspunkt war, dann ist es in jedem Fall ständige Gegenwart in unserem Leben und Schaffen. Mit welchen Erwartungen werden wir aufgrund des sozialen Geschlechts konfrontiert und inwiefern wollen oder können wir diesen Erwartungen gerecht werden? Welche Räume bleiben uns auf mysteriöse Weise verschlossen, warum traut man uns so wenig zu und wo soll ich anfangen, wenn ich gefragt werde, warum weibliche Regie immer erst so spät sichtbar wird und meist schon viel älter ist als die jungen männlichen Kollegen? Als Kindergartenkind der 90er Jahre wollte ich unbedingt die gleiche Frisur haben, wie mein Liebelingskindergärtner Joseph: alles kurz und im Nacken ein kleines Schwänzchen. Meine Mutter erfüllte mir den Wunsch und ich wurde ab diesem Zeitpunkt von Passant:innen und anderen Unbekannten laufend als „lieber kleiner Bub“ misgendered. Vielleicht war das der erste Moment eines Bewusstseins für mich.

Vor deinem Filmstudium hast du eine Ausbildung zur Kindergartenpädagogin gemacht, die Hauptdarsteller:innen in deinem Film sind Kinder. Wie hast du zu deinen Schauspieler:innen gefunden und wie war die Arbeit mit Kindern am Set?

Die Kinder haben wir durch langes Casting gefunden. Dabei hatte ich Unterstützung von Franzis Unger in der Organisation und von 2010 Entertainment Produktion durch das Bereitstellen ihres Büros. Ohne diesen vertrauenswürdigen Raum wäre dieses Casting nicht möglich gewesen. In der Arbeit mit den Kindern war vor allem der Dreh auf 16 mm analogem Film herausfordernd. Sobald die Kamera läuft, verschwindet das Material, nichts im BADEANZUG ist improvisiert und die Kinder mussten sich gut merken können, wo die eigenen Positionen im Verlauf der Szenen sind. Wir haben eine Woche lang geprobt um die Kinder mit Spielen auf diese Herausforderung vorzubereiten und um zwischen den Kindern eine natürliche Dynamik wachsen zu lassen. Schwierige psychologische Momente haben wir vor allem körperlich erarbeitet: Fäuste ballen und wieder los lassen zum Beispiel, oder Rechenaufgaben im Kopf lösen. Das sind eigentlich ganz einfache Dinge, die aber auf der Leinwand wie ein komplexer Gedankenprozess gelesen werden können und die Kinder trotz ihrer Filmrolle Kinder sein lassen.

Beim VIENNA SHORTS hast du dieses Jahr mit DER BADEANZUG den Österreichischen Kurzfilmpreis und den ORF-Topos Publikumspreis gewonnen. Wir zeigen ihn bei uns gemeinsam mit den anderen Gewinner:innenfilmen von 2025 – hast du einen persönlichen Favoriten aus dem Programm und warum?

Ach das will ich garnicht beantworten, die sind eh alle toll. Da muss sich jede:r selbst ein Bild machen und schauen was gerade zu einem passt…

Kannst du dich an den ersten Film erinnern, den du gesehen hast? Was hat dich dazu inspiriert, Filme zu machen?

Ich erinnere mich an all die Geschichten, die meine Mutter mir erzählt hat auf unseren Wanderungen oder auf dem Weg in den Kindergarten. Meine Mutter hat mir so viele Filme und Romane nacherzählt, dass ich immer wieder denke ich hätte sie selbst gesehen, aber wenn ich sie dann tatsächlich sehe, bin ich irritiert wegen der Umsetzung, die nicht mit meiner eigenen Erinnerung übereinstimmt.

Du hast bereits viele erfolgreiche Kurzfilme gedreht – steht demnächst auch ein Langfilmdebüt an? Auf was für weitere Projekte von dir können wir uns freuen?

Im Moment arbeite ich an meinem ersten langen und sehr persönlichen Dokumentarfilm und an meinem ersten langen Spielfilm. Dabei behandle ich auf sehr unterschiedliche Weise mein Haupthemenfeld: Wer will ich sein wenn die Gesellschaft mir sagt wer ich zu sein habe.


Amina Kramis Lieblingsfilme aus dem KINO VOD CLUB

Mein Filmgeschmack ist breit und reicht von ‚Lego – the Movie‘ über ‚Höhere Gewalt‘ (Ruben Östlund) bis hin zu ‚Nostalgia de la Luz‘ (Patricio Guzman). Kino kann und darf so vieles sein.

Der perfekte Film für einen verkaterten Sonntag

WENN DU ANGST HAST, NIMMST DU DEIN HERZ IN DEN MUND UND LÄCHELST von Marie Luise Lehner

Es ist ein Film der so vieles so richtig macht. Er bildet eine Welt ab in der wir auch leben könnten, alle gemeinsam mit unseren Unterschieden. Der Film ist warm, lustig und traurig: genau das richtige für ein verkatertes Herz.

Diesen Film schaue ich, wenn ich mal so richtig traurig bin

THE VILLAGE NEXT TO PARADISE von Mo Harawe

In einer ziemlich schrecklichen Welt erzählt der Film von berührender Menschlichkeit, die einem erlaubt ein bisschen zu weinen aber auch wieder zu Mut zu finden.

Bei diesem Film könnte ich die ganze Zeit lachen

APFELMUS von Alexander Gratzer

Wenn einem Apfelmus zu kurz ist, gibt es noch weitere Werke von Alex die einem den Tag versüßen können.

Mein liebster Kurzspielfilm aus dem KINO VOD CLUB

HOLLYWOOD von Leni Gruber und Alex Reinberg

Ein wunderbarer Film darüber wie anstrengend es ist seine Träume zu verfolgen und warum es trotzdem so wichtig ist.

Das ist eine spannende Dokumentation

BÜRGLKOPF von Lisa Polster

Lisa Polster hat drei Jahre recherchiert und legt im Film offen, wo Österreich Menschen in die Isolation verbannt. Zwischen dem wunderschönem Bergpanorama das Urlauber:innen aus aller Welt anlocken soll hat Österreich seine Asylpolitik unter den Teppich gekehrt. Unbedingt anschauen und Petition unterzeichnen!

Diesen Film muss man unbedingt sehen

THE TROUBLE WITH BEING BORN von Sandra Wollner

Begeistert mich durch eine wahnsinnige Erzählkraft in seinen Bildern und im Ungesagten. Sollte man sich vielleicht an einem Tag anschauen an dem die eigene Schale zur Außenwelt in Takt ist und man bereit ist in Abgründe zu schauen.


Was war der letzte Film, den du im Kino gesehen hast?

In die Sonne schauen (engl. Sound of Falling) von Mascha Schilinski. Dieser Film hat mich vor allem in seiner Gesamtheit berührt und beeindruckt. Erst nach dem Ende des Films, nachdem er etwas gesickert ist, entstand ein schwer zu beschreibendes spannendes Gefühl in mir. Dieses Gefühl sorgt dafür, dass ich In die Sonne schauen jedem ans Herz legen möchte.

Was ist dein Pro-Tipp für Kinobesucher:innen?

Keine Trailer anschauen, keine Filmbeschreibungen lesen und einfach nur fühlen, ob man es liebt oder hasst, was die Leinwand einem präsentiert. Beides gut. Besonders auch, wenn man allein ins Kino geht, dann kann man später anderen gut davon erzählen.

Und für Kurzfilmfestivals?

Pausen für Essen einplanen…

Danke Amina!

Credits: Richard Schabetsberger