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Blickpunkt V'25: Nikolaus Geyrhalter - und der österreichische Dokumentarfilm
Nikolaus Geyrhalters Filme zeichnen sich durch eine präzise visuelle Sprache, lange Kameraeinstellungen und eine stille, beobachtende Haltung aus. In dieser distanzierten Ästhetik gelingt es ihm, tiefgreifende gesellschaftliche, politische und ökologische Themen zu behandeln und die Bilder sprechen zu lassen.
Geboren 1972 in Wien, gründete Geyrhalter bereits 1994 seine eigene Produktionsfirma Nikolaus Geyrhalter Filmproduktion. Damit schuf er sich nicht nur kreative Unabhängigkeit, sondern auch die Möglichkeit, seine dokumentarische Handschrift konsequent zu verfolgen. Seine Filme sind geprägt von einer meditativen Langsamkeit, die den Zuschauer:innen Raum zum Nachdenken gibt. Er zeigt Strukturen, Prozesse und Räume – oft menschenleer, aber nie menschenfern. Besonders augenscheinlich wird dies in STILLSTAND (2023): der Film dokumentiert von den Anfangszeiten der Pandemie die Situation in Wien unter Covid-19 über zwei Jahre hinweg. Der Film wurde damit zu einem wichtigen Zeitdokument, auf das wir in Zukunft noch öfter zurückblicken werden.
In MATTER OUT OF PLACE (2022) verfolgt Geyrhalter die Wege der menschengemachten Abfälle über die ganze Welt: Von den Berggipfeln der Schweiz über die Küsten Griechenlands und Albaniens, hinein in eine österreichische Müllverbrennungsanlage, weiter nach Nepal und auf die Malediven und bis in die Wüste Nevadas zum Burning Man Festival. Vom Festival ist auch der Filmtitel Matter Out of Place (MOOP) übernommen, mit dem alles, was nicht „native to the environment“ ist und vorher nicht da war, bezeichnet wird. Der MOOP ist nach dem Festival auch wieder vollständig mitzunehmen. Auf seiner Reise zeigt Geyrhalter den schier endlosen Kampf der Menschen, diesen Unmengen, die wir tagtäglich hinterlassen, Herr zu werden. Sammeln, zerkleinern, verbrennen, vergraben – eine Sisyphos-Aufgabe, die das sich still und heimlich auftürmende globale Müllproblem nur scheinbar löst.
Den Einflussfaktor Mensch auf den Planeten untersucht der Regisseur auch in ERDE (2019): Mehrere Milliarden Tonnen Erde werden durch Menschen jährlich bewegt – mit Baggern, Bohrern oder Dynamit. Nikolaus Geyrhalter beobachtet in Minen und Steinbrüchen, an Großbaustellen und Kohleabbaugebieten die Menschen bei ihrem ständigen Bestreben, sich den Planeten untertan zu machen und sich seine Rohstoffe anzueignen.
Geyrhalter lässt mit seinen dokumentarischen Arbeiten vor allem die Bilder sprechen, ist dabei in der visuellen Botschaft aber keinesfalls unklar.
Diese drei Filme aus dem Programm bieten wir zur Viennale zu einem Spezalpreis an: