Unter diesem Motto standen mehr als 300 Filme bei der diesjährigen Ausgabe im Juni am Programm, rund ein Drittel davon im Wettbewerb und die Qualifikation für die Oscars, den Europäischen und den Österreichischen Filmpreis.
Den Gewinner:innen wurden bereits zum zweiten Mal frisch gepflanzte Baumtrophäen in Wien gewidmet. Für zwei Wochen könnt ihr die ausgezeichneten Filme nun bei uns kostenfrei streamen. Hier der Überblick über die prämierten Filme 2024 und die jeweiligen Jurybegründungen.
Vienna Short Film Award im internationalen Wettbewerb Fiction & Documentary – FIDO
Gesichter und Gestalten treten aus dem Schatten hervor. Eine Welt sucht nach dem schwindenden Licht. Der Film vollbringt es, seine Vision in der Dunkelheit zu realisieren und dabei gegen die Nacht anzukämpfen, die uns alle zu verschlucken droht. Dabei wird offenbart, was uns von unserer Menschlichkeit, unseren Geschichten, unserer Poesie, unserer Hoffnung geblieben ist. |
Atsushi Hirai für
Oyu
Preis für die beste Bildgestaltung im internationalen Wettbewerb Fiction & Documentary – FIDO
Mit präzise gewählten Worten, einer detailreichen Inszenierung und einem unglaublich bescheidenen Erzählstil bringt dieser Film eine bewegende Geschichte über Vergänglichkeit auf den Punkt, ohne dabei die Leichtigkeit außer Acht zu lassen. Durch einen erstaunlichen Sinn für das Erzählerische werden wir mit den genügsamen japanischen Neujahrsritualen bekannt gemacht, bis uns allmählich dämmert, dass wir hier einem Abschied beiwohnen. Der Preis der Jury für die beste Bildgestaltung geht 2024 an Benoît Pain für seine Arbeit an „Oyu“ von Atsushi Hirai. |
Publikumspreis im internationalen Wettbewerb Fiction & Documentary – FIDO
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Österreichischer Kurzfilmpreis im Österreich Wettbewerb
Für die außergewöhnliche filmische Sensibilität und den elegant schlanken Stil, mit denen die Regisseurin eine zarte, melancholische Coming-of-age-Geschichte in eine aufwühlende nächtliche Entdeckungsreise verwandelt, geht der Österreichische Kurzfilmpreis für den Besten Film an „Ich habe dich tanzen sehn“ von Sarah Pech. |
Preis der Jugendjury im Österreich
Wettbewerb
Der Preis der Jugendjury geht aber an einen Film, den wir alle ganz besonders mitreißend fanden. Der Film erzählt eine Sommer-Leichtigkeit mit gleichzeitigem Herzschmerz, und alle zwölf von uns haben dabei von Anfang bis Ende mitgefühlt. Die Emotion, die der Film erzählt, haben die meisten von uns schon mal erlebt, und wir waren uns alle einig, dass die Umsetzung richtig gut gelungen ist. Dazu gehören zwei großartige Schauspielerinnen, gute Musikauswahl und eine kinoreife Kameraführung. Die Bilder ziehen uns in die Geschichte hinein und nah an die Seite der Protagonistinnen. Wir waren beeindruckt, weil dieser Film von der Filmakademie Wien auch eine Netflixproduktion sein könnte. Unser Preis geht an: „Louanne & Thaïs“ von Josephine Jeltsch. |
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Lidija-Rukiye Kumpas für gül
Preis der Jury als Beste Newcomerin im Österreich Wettbewerb
Ein paar Plastikstühle, Kaffee kocht in der Küche und ein Sprachenkonglomerat – diese Elemente bieten den Hintergrund für einen wunderschön gestalteten Film, der Themen wie Familie, Migration, Zugehörigkeit und den Heimatgedanken beleuchtet. Der Film kommt mit so viel Wahrheit daher, dass wir gar nicht anders konnten, als die Hauptfiguren in unser Herz zu schließen. Die pointierte und gekonnte Erzählweise macht uns neugierig auf zukünftige Projekte dieses Teams. Der Jurypreis für die Beste Newcomerin geht an „gül“ von Lidija-Rukiye Kumpas. |
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ASIFA Austria Award im Wettbewerb Animation Avantgarde
Der Preis geht an einen Film, der in einem großen animierten Tableau die krisenhafte Zeit der Gegenwart wie in einer mittelalterlichen Simultandarstellung repräsentiert. Popkultur und Warenwelt, Katastrophen und Kriege sind unerbittlich miteinander verschmolzen. Dem Regisseur gelingt es auf assoziative, spielerische und symbolische Art, das Scheitern der Menschheit in Echtzeit zu thematisieren und die Ungerechtigkeiten und Ungleichheiten sichtbar zu machen. Ein humorvolles, collageartiges Panoptikum des Untergangs! |
Matea Kovač für Y
Preis der Jury als Beste Newcomerin im Wettbewerb Animation Avantgarde
In diesem Film lädt uns die Künstlerin auf eine poetische wie sinnliche Reise ein, eine Geschichte, die mit zarten Linien und starker Stimme erzählt wird. Für die aufrichtigen und wunderschön gezeichneten Beobachtungen geht unser Preis der Jury für die beste Newcomerin an den Film „Y“ von Matea Kovač. |
Social Responsibility Award
Der Social Responsibility Award der Arbeiterkammer Wien geht an einen hochaktuellen Film, der ein jahrelang viel behandeltes Thema neu beleuchtet. Diese Dokumentation führt uns eindrücklich vor Augen, wie sehr visuelle Darstellungen unsere Wahrnehmung und Meinungsbildung beeinflussen können. Der Film nimmt das Publikum auf eine tiefgründige Reise mit, die weit über die Oberfläche der medialen Darstellung hinausgeht. Er zeigt eindrucksvoll die Macht der Bilder und ihre Rolle in der öffentlichen Debatte um Schwangerschaftsabbruch, indem er die allgegenwärtige Verwendung von Stockfotos in den Medien kritisch hinterfragt und ihre Auswirkungen auf die gesellschaftliche Wahrnehmung untersucht. |
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