Gib hier den Code ein, den du erhalten hast:
Online-Premieren - Crossing Europe @HOME 2023
2023 brachte das Crossing Europe wieder internationale hochkarätige Filme nach Linz! Das Festival des europäischen Films feierte seinen 20. Geburtstag unter dem Motto: „Europe, we need to talk!“. Wer es nicht aufs Festival schafft, konnte sich neben einem ausgewählten 20 Jahre-Special fünf Filme des Festivals im Events VOD CLUB anschauen!
Die fünf Online-Premieren aus unserer @HOME-Edition geben uns tiefe, emotionale und auch intime Einblicke in familiäre Bindungen, patriarchale Strukturen, Kriegstraumata und das Leben in einer Welt voller Hindernisse.
UNE MÈRE // One Mother
Von Mickaël Bandela, Dokumentation, FR 2022
Als Mickaël Bandela gerade einmal ein halbes Jahr alt war, gab ihn seine Mutter Gisèle in Pflege. Wohlbehütet wuchs Mickaël die nächsten zwei Jahrzehnte bei Marie-Thérèse auf. Der Kontakt zu Gisèle blieb zwar aufrecht, die Verbindung war aber lose. Als Mickaël mit Mitte dreißig seine leibliche Mutter wieder mehr in sein Familienleben einbinden möchte, muss er erfahren, dass Gisèle sich dafür entschieden hat, Frankreich zu verlassen und in ihre ursprüngliche kongolesische Heimat zurückzukehren. Bandela begibt sich auf eine höchst persönliche Spurensuche nach seinen Familiengeschichten samt ihren Bruchlinien. (Jörg Schiffauer)
Elaha
Von Milena Aboyan, Drama, DE 2023
Elaha ist 22, Deutsch-Kurdin und soll in wenigen Wochen heiraten. Dass sie das als Jungfrau tun muss, ist für ihre Eltern, Schwiegereltern und ihren Verlobten unumstößliches Gesetz. Doch dafür ist es zu spät und weil Elaha keine Schande über sich und ihre Familie bringen möchte, scheint eine chirurgische Hymen-Rekonstruktion die einzige, jedoch kostspielige Option zu sein. Milena Aboyan gelingt es in ihrem Debütfilm, fernab von Klischees eine ebenso authentische wie komplexe Geschichte über den Drang nach Selbstermächtigung im Korsett patriarchaler Fremdbestimmung zu erzählen.
BACHENNYA METELYKA //
Butterfly Vision
Von Maksym Nakonechnyi, Drama, UA/CZ/HR/SE 2022
Als die ukrainische Soldatin Lilia nach monatelanger russischer Kriegsgefangenschaft in die Heimat zurückkehrt, entdeckt sie, dass sie nach einer Vergewaltigung durch Gefängniswärter schwanger ist – eine schwere Belastung nicht nur für Lilia, sondern auch für ihren Mann und ihre Familie. Kann es ihr gelingen, in einer verständnislosen, ja geradezu feindseligen Umgebung eine selbstbestimmte Entscheidung zu treffen? BACHENNYA METELYKA entstand noch vor dem Ausbruch des gegenwärtigen Ukraine-Kriegs, könnte aber aktueller nicht sein – eine ebenso packende wie berührende Reflexion von weiblicher Kriegserfahrung mit einer brillanten Hauptdarstellerin. (Oliver Stangl)
NAJSREЌNIOT ČOVEK NA SVETOT – NAJSRETNIJI ČOVJEK //
The Happiest Man In The World
Von Teona Strugar Mitevska, Drama, MK/BE/SI/DK/HR/BA 2022
Rosa uniformiert sitzen sich verschiedenste Teilnehmende eines Speed-Dating-Events in Sarajevo gegenüber. Ein rasantes Frage-Antwort-Spiel soll das Eis brechen, doch bei einem der Gesprächspaare ereignet sich tieferer Riss: Die kinderlose Asja wird vom wortkargen Bankangestellten Zoran mit einem Trauma aus dem Krieg konfrontiert. Durch die weiteren Matchmaking-Programmpunkte bis hin zu einem explosiven Finale rollt bald eine Lawine der multiperspektivischen Erinnerung, angetrieben von Fragen der Vergebung und des Nachkriegs-Zusammenlebens und inszeniert mit nervenaufreibender Ruhe. (Jakob Dibold)
LE FAVOLOSE // The Fabulous Ones
Von Roberta Torre, Dokumentation, IT 2022
Einige Freund*innen, die sich „Le favolose“ nennen, finden sich am Schauplatz einer früheren Lebensphase zusammen, um ihre verstorbene Weggefährtin Antonia zu ehren. Wie die Verschiedene, der am Grabstein von ihrer Familie ihre Identität abgesprochen wurde, sind die Freund*innen trans; wieder vereint begeben sie sich auf eine emotionale Reise mit Fokus auf Antonias Biografie, im Zuge derer sie aber auch eigene Erlebnisse reflektieren. Eine formal vielschichtige Ode an das selbstbestimmte Leben in einer Welt, die diesem viele Hindernisse in den Weg legt. (Jakob Dibold)
Zum Film