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Michael Zeindlinger & Kim Lange - Die Kurator:innen der Local Artists Shorts im Gespräch

Was bewegt junge Filmschaffende in Oberösterreich – und wie bringt man über 150 Kurzfilm-Einreichungen auf die große Leinwand? Michael Zeindlinger und Kim Lange, die Kurator:innen des Local Artists Shorts-Programms beim Crossing Europe, geben im Gespräch Einblick in ihre Sicht auf das regionale Filmschaffen, erzählen uns von persönlichen Schlüsselmomenten, benennen filmische Lieblingspositionen und plädieren für mehr Mut, Vielfalt – und Partyresilienz.

 

Von Anfang an war der Blick auf das lebendige und produktive regionale Filmschaffen fundamentaler Bestandteil des internationalen Festivals, das Kriterium im Local Artist-Wettbewerb ist der Bezug zu Oberösterreich. Worauf legt ihr in der Auswahl der Kurzfilmprogramme aus den über 150 in Form und Inhalt so vielfältigen Einreichungen Wert?

Michael: Für uns am wichtigsten ist zu Beginn der Sichtungsphase das unvoreingenommene Schauen. Das machen wir auch unabhängig voneinander, damit man sich nicht gegenseitig beeinflusst. Unsere Notizen zu den einzelnen Filmen vergleichen wir dann, um mal grob zu sehen, wo wir uns einig sind und wo nicht.

Kim: Eine möglichst vielfältige Auswahl ist uns auch sehr wichtig. Alle Genres, Techniken, Personen, Lebenswelten zeigen zu können ist super schön. Wir wollen mit der Local Artist-Kurzfilmauswahl auch ein Fenster öffnen und dem Publikum vielleicht eine Welt zeigen, die sie noch nicht kennen.

Michael: Alles in Allem sollte die finale Festivalauswahl so viel es geht aus den Einreichungen abbilden, einen Querschnitt schaffen, dabei auch stimmig sein und natürlich auch Spaß machen. Eigentlich jedes Jahr auch ein fast unmöglicher Spagat angesichts der hohen Anzahl an Einreichungen, aber wir versuchen immer unser Bestes.

Kim: Am Ende des Prozesses ist tatsächlich die größte Herausforderung, Programme zu schaffen, in denen trotz der sehr unterschiedlichen Arbeiten eine Form von Kommunikation zwischen den Filmen entsteht.

Gab es einen Film, ein Erlebnis oder einen bestimmten Moment, der für euch persönlich entscheidend war, im Bereich Film tätig zu werden?

Michael: Also wenn ich es wirklich an einem Moment festmachen müsste, wäre es vermutlich mein erster Besuch der Viennale Anfang der 2000er. Ich hab mich damals mit Festivals gar nicht ausgekannt und war 17 oder 18 und bin plötzlich drauf gekommen, dass die Filmemacher:innen, von denen die VHS und DVDs immer so schwer zu bekommen waren, ihre Filme auf der Viennale zeigen. Und dann bin ich da aus der oberösterreichischen Pampa hingefahren und hab’s einfach nicht gepackt, wie viele Leute da hingehen und das Gleiche gut finden wie ich. Ich kannte bis dahin eigentlich nur das City Kino in Steyr und dann stehst plötzlich im ausverkauften Gartenbaukino an irgendeinem verregneten Nachmittag; so etwas fahrt einem beim ersten Mal schon ordentlich ein. Ich glaube, da formte sich final mein Beschluss, im Filmbereich bzw. im Filmfestivalbereich zu arbeiten.

Kim: Bei mir ist die Liebe für Film irgendwie schon früh in meiner Kindheit entstanden. Ich bin regelmäßig mit meinen Eltern ins Kino gegangen und dieses gemeinschaftliche Filme schauen hat mich total begeistert. Aber auch, wie Michael schon gesagt hat, Filmfestivals waren dann später ganz klar prägend für die Berufswahl. Ich habe bei Vienna Shorts in meiner Studienzeit angefangen zu arbeiten und gemerkt, wie motivierend es ist, gemeinsam über Monate an einem Projekt zu arbeiten, das dann so einen grandiosen Höhepunkt mit dem Festival erreicht.

Wir legen im begleitenden Onlineprogramm einen Schwerpunkt auf weibliche Stimmen aus Oberösterreich. Welche oberösterreichischen Filmemacherinnen würdet ihr gerne hervorheben – und warum?

Michael: Also unter dem Begriff oberösterreichische Filmemacherin“ fällt mir als Erstes natürlich die große VALIE EXPORT ein. Ihre Arbeit als Künstlerin kann man gar nicht genug wertschätzen, aber auch als Filmemacherin mit z. B. DIE PRAXIS DER LIEBE. Auch Leni Gruber fällt mir sofort ein, die ihr im Programm habt (Anm. ihre Filme HOLLYWOOD und SCHNEEMANN könnt ihr bei uns sehen). Die hat einfach einen Schmäh und bringt eine Leichtigkeit auf die Leinwand, die mir manchmal im Kino auch fehlt. Aber auch Sybille Bauer-Zierfuß (Anm. ihr Film MEIN BEFINDEN IST GUT, NUR ZEITLICH SEHR BEGRENZT und weitere sind bei uns im Programm) und Karin Fisslthaler sind Namen, die ich schon sehr lange mit Oberösterreich und dem Crossing Europe verbinde.

Kim: Für mich ist es zum Beispiel dieses Jahr J.S. Schönbauer mit zwei Filmen. Der eine heißt ALS ICH HEUTE AUFGEWACHT BIN, WUSSTE ICH NICHT WELCHER TAG ES WAR. EST IST WOHL SOMMER., ein wundervoll frischer, ehrlicher und spannend animierter Film, der mich wieder hat spüren lassen, wie es einer Generation geht, die vor so großen Entscheidungen im Leben steht und wie wichtig Freundschaften sind. Und weil ich nicht nur eine Liebe für Animationen habe, möchte ich mich auch bei Leni Gruber anschließen. Ich glaube, es ist echt nicht einfach Humor rüber zu bringen, und sie schafft es immer wieder, mich mit ihren Filmen zum Lachen zu bringen. Außerdem SOPHIA HOCHEDLINGER, die auch mit der Leitung der YOUKI eine so wichtige Arbeit macht, was die Stimme für den Nachwuchs betrifft.

Wie nehmt ihr die Entwicklung des regen oberösterreichischen Filmschaffens wahr? Gibt es Veränderungen, die euch auffallen? Und: welche Unterstützung und Zukunft wünscht ihr euch für die Szene?

Michael: Eine Entwicklung ist ganz klar, nämlich dass die Universitäten sehr zentral für das Filmschaffen geworden sind und hier liegt Linz mit der Kunstuni in der Mitte auch an der Achse der FH Hagenberg, der FH Salzburg und aber auch der Filmakademie Wien. Da spürt man, dass diese Orte ein wirklich erfreulicher Quell an Innovation und Experimentierlust von jungen Menschen sind. Zum anderen, das ist natürlich überall so, sind die technischen Sprünge, die das Equipment macht, ein Glücksfall für eine niedrige Zugangsschwelle zum Filmemachen.

Kim: Und es ist wichtig, dass es eben diese Orte wie die Youki, das mkh Wels oder auch das Linz Short Film Festival gibt, wo man sich als junger Mensch traut, hin zu gehen und die eigenen Filme zu zeigen. Das sind nämlich auch Orte, wo man etwas lernen und Fragen stellen kann, ohne dass man dabei schief angeschaut wird. Ich wünsche mir, dass es mehr Orte wie diese gibt, nicht nur in Oberösterreich, sondern überall. Die fangen viel ab, was an den Schulen nicht existiert.

Michael: Ja, genau! Ich wünsche mir für die Szene, dass es eben grundsätzlich mehr Filmbildung gäbe, weil das die Zukunft, aber auch die Gegenwart der Szene stärkt. Es tut sich da natürlich mittlerweile mehr und es gibt einige Schulen in Österreich, die da eindeutige Frontrunner sind, aber eine grundsätzliche Film- bzw. Medienbildung auf einer breiten soliden Basis ist leider weiterhin keine Realität. Glaub das ist ein Wunschtraum von uns beiden, den wir mit vielen in der Branche teilen.

Was möchtet ihr jungen Filmemacher:innen mit auf den Weg geben?

Michael: Also zu meinem vorigen Punkt zur technischen Entwicklung anschließend, wünsch ich mir, dass bei all den nun leichter produzierbaren schönen Bildern nicht auf die Geschichte, auf das Buch, vergessen wird. Und sonst kann ich nur sagen – einfach immer mutig das machen, was man selbst für richtig hält und hinter dem man stehen kann.

Kim: Traut euch, aus dem Herzen heraus, Entscheidungen zu treffen! Man spürt das ganz klar auf der Leinwand. Und scheut euch nicht, Unterstützung zu suchen, wenn ihr mal nicht weiterkommt. Man kann so viel voneinander lernen. Und das betrifft, finde ich, auch immer beide Richtungen.

Was zeichnet Crossing Europe eurer Meinung nach aus?

Michael: Ich glaube, bei den Local Artists Programmen im Kino mag ich am meisten diese ganz spezielle Publikumsmischung. Da sind nicht nur die Aficionadas und die strengen Leute aus der Branche oder von der Presse; sondern da wird das Screening auch immer zu einem kleinen familiären Happening, weil einfach die Locals die Verwandtschaft mitbringen, die sonst nicht zu einem Filmfestival gehen würde.

Abseits der Local Artists-Programme bin ich einfach Fan von der wagemutigen und gleichzeitig bedachten Filmauswahl von Katharina und Sabine, wo man wirklich immer das Gefühl hat: Die haben sich das sehr gut überlegt und nicht leicht gemacht, aus dieser unfassbaren Masse an Europäischen Produktionen ein Programm herauszufiltern, das Gewicht hat, eine Meinung vertritt und immer wieder überraschende Thematiken aus dem Ärmel schüttelt.

Kim: Eine wunderbare Atmosphäre, eine große Bandbreite an europäischen Filmen und natürlich auch das Publikum, das hier eben zu einem großen Teil auch nicht aus der Branche besteht. Und besonders mag ich die Gespräche auf Augenhöhe mit allen. Beim Crossing Europe scheint es egal zu sein, ob Filmschaffende z. B. in den Ländern, in denen sie leben, schon richtige Größen sind. Am OK Platz sind alle gleich.

Gab es in der Vergangenheit Publikumsgespräche oder Feedback, die euch besonders in Erinnerung geblieben sind?

Kim: Das schönste ist immer, wenn es zwischen Filmschaffenden und dem Publikum klickt. Wenn man merkt, dass beide Seiten schöne Dinge daraus mitnehmen. Letztes Jahr haben wir nachträglich auch wirklich liebes Feedback bekommen, dass wir sehr respektvoll mit den Gästen umgehen.

Michael: Mir gefällt es immer sehr gut, wenn Filme eben die Leute mobilisieren. Und als vor zwei Jahren bei der Fußballdoku STAND YOUR GROUND das Central bummvoll war mit Family und den Fussballfans, da war ich im Publikum und auch sehr berührt. Die Leute waren so happy, dass „ihre“ Fußballerinnen da auf der Leinwand zu sehen waren und haben voller Stolz applaudiert und ihnen zugejubelt.

Auf welche Programmpunkte freut ihr euch bei der diesjährigen Ausgabe besonders?

Kim: Ich freue mich natürlich auf die Screenings der Local Artists-Kurzfilmprogramme. Und ich habe ONLY ON EARTH von Robin Petré schon gesehen und finde ihn ganz toll. Beeindruckende Bilder, Ruhe und ein ganz wichtiges Thema. Daher freue ich mich, ihn weiterempfehlen zu können, damit ihn noch viele andere sehen. Außerdem freue ich mich auf die Ausstellung im Nordico Stadt­mu­se­um GIVE NATURE A BREAK von Edgar Honetschläger. Und sonst lasse ich mich auch immer gerne überraschen von Filmen.

Michael: Ich bin schon sehr neugierig auf den neuen Industry-Nachmittag! Das ist sicher eine tolle Ergänzung des Programms und unterstreicht den Vernetzungscharakter des Festivals, den man nicht unterschätzen darf. Ich freu mich auf Silvia Luzi und Luca Bellino, das sind sehr sympathische Crossing Europe-Stammgäste und auf das Special zum slowenischen Avantgardekino. Die Nightline am OK Deck gehört natürlich beim Crossing auch immer dazu; diesmal freu ich mich besonders, dass Kobermann in Linz spielt.

Und zum Schluss, euer Festival-Pro-Tipp?

Michael: Je nachdem wie lange man am Festival bleibt – aber am ersten Festivaltag, also am Anreisetag, sei er noch so aufregend, langsam starten! Also besser nach einem Film und ein, zwei Drinks ins Bett und nicht gleich die ganze erste Partynacht mitnehmen. So eine Festivalwoche braucht Ausdauer und darum zumindest noch am ersten Tag gut haushalten.

Kim: Filme anschauen, die man in Österreich eher nicht im Kino sehen kann. Nicht jeder Film findet einen Verleih und ich hab mich schon öfter geärgert, dann einen Film verpasst zu haben. Weil zusammen im Kino schauen, ist einfach einmalig. Und ich widerspreche Michael natürlich! Man muss nur gut vorbereitet in ein Festival gehen und immer eine Flasche isotonisches Sportgetränk Zuhause haben. Falls die Party mal zu lang geht. Aber nehmt alles mit, was möglich ist!

Danke euch beiden und schönes Festival!

Das gesamte Festivalprogramm vom Crossing Europe findet ihr HIER und HIER unser Online-Begleitprogramm.

Credits: Porträt © Oliver Stangl